Sommertraum mit Badespaß statt Bußgelder und Wächter*innen

Die Fraktion DIE aNDERE protestiert auf das Schärfste gegen die Pläne der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), jährlich 150.000 Euro für mehr Parkwächter*innen zu verschwenden. Unsere Fraktion hat kein Verständnis dafür, dass die Leitung der SPSG ihren öffentlichen Auftrag zum Nachteil der Potsdamer Bevölkerung und ihrer Gäste auslegt.

Parks in sterile Orte freudloser Perfektion zu verwandeln und dabei Wünsche und Bedürfnisse derPotsdamer Bevölkerung zu ignorieren, stellt Potsdams Image als weltoffene und tolerante Stadt in Frage. Eine Androhung von Repressalien und Bußgeldern offenbart, dass die Potsdamer Parklandschaft von prüden Stubenhocker*innen verwaltet wird.

Die SPSG bemängelt, dass tausende von Badegästen am Heiligen See eine Belastung für den Neuen Garten sei. Für uns ist das ein klares Signal, dass die Potsdamer*innen sehr gerne und in großer Zahl baden gehen und sich gern in der Natur aufhalten. Die stetige Verdichtung der Stadt treibt die Menschen selbstverständlich ins Grün. Für uns ist klar, eine Verbesserung und der Ausbau von Bademöglichkeiten sind dringend nötig.

Anstatt mit mehr Wachpersonal die Parkbesucher*innen in ihrer Freizeit zu belästigen, sollte die SPSG mehr und bessere Mülltonnen aufstellen, weitere Badestellen zugänglich machen und die Potsdamer*innen freundlich mit Essen und Trinken versorgen. Je nutzerfreundlicher die Parks sind, desto eher sorgen die Menschen selber für deren Erhalt. Es ist notwendig, in diesem Bereich für mehr Beteiligung Sorge zu tragen.

DIE aNDERE begrüßt es, dass in Potsdam immer mehr das Fahrrad genutzt wird. Statt darüber zu jammern, dass der Erhaltungsaufwand für die Wege steige, sollte sich die SPSG mit modernen nutzer*innenfreundlichen Konzepten neu aufstellen. Anstatt die Bewegungsfreiheit einzuschränken, muss die Stiftung bessere Radwege und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen.

Die Stiftung und ihre Mitarbeiterin, Saskia Hüneke (Bündnis90/Grüne), erklärten wiederholt, dass eine wassergebundene Decke sehr gut fürs Radfahren in der Lindenallee geeignet ist. Das gilt sicher auch im Neuen Garten.

Neuerdings zahlt die Stadt Potsdam jährlich 1 Million Euro für die Unterhaltung der Parks. Herr Dorgerloh nimmt das als Einladung, die perfektionierten und völlig überzüchteten Parkanlagen vollumfänglich in ein Museum umzuwandeln und neben jedes Blumenbeet eine/n Parkwächter*in zu stellen. Die Fraktion DIE aNDERE fordert, dass die Stiftung ihren öffentlichen Auftrag zum Wohle der Potsdamer*innen und ihrer Gäste wahrnimmt.

 

Jenny Pöller

Fraktionsvorsitzende